Sexismus hat in der Werbung einfach nichts verloren. Und um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, schickten wir, die Badgirls – am Montag Nachmittag hunderte pinke Badeenten in der Salzbach auf die Reise.
Konkretes Beispiel für sexistische Werbung in Salzburg bietet die aktuelle Speisekarte des Restaurants Raschhofer:
Das Foto für das Speiseangebot am Dienstag zeigt junge Frauen in Hotpants, kombiniert mit dem Spruch „Hoass und Knusprig und mit fesche Knedl“. Was Hotpants auf einer Speisekarte zu suchen haben, ist mir ein Rätsel.. Schade, weil es ein derart bekanntes Unternehmen eigentlich nicht nötig hat, mit sexistischer Werbung auf sich aufmerksam zu machen, sondern eher mit gutem Beispiel vorangehen sollten. Das ist doch nur peinlich!
Überraschenderweise sagt zur selben Zeit (das war nicht abgesprochen, im Ernst!) auch die Wiener SPÖ, allem voran Frauenstadträtin Sandra Frauenberger, sexistischer Werbung den Kampf an. Die Kärtner Brauerei Hirter rühmt sich gerade mit einer Plakatkampagne unter dem Titel „Hirter Fasstypen“: Drei Frauen (eine blonde, eine rothaarige und eine dunkelhaarige, damit auch für jedermann eine dabei ist) bedecken ihre nackten Oberkörper nur mit einer Hand, in der anderen halten sie das Bier (welches ich nie wieder trinken werde!). Ein super Kommentar (gegen diese Werbung) wurde von Michael Schmid (fm4.orf.at) dazu verfasst!
Zu unserer Freude kam dann auch noch der Herr Vizekanzler Pröll vorbei, dem wir natürlich gleich eine pinke Ente samt pinkem Luftballon in die Hände drückten. Mit Forderung natürlich 🙂
Aber nicht nur der Sexismus in der Werbung stört uns. Viel mehr ist es uns ebenso ein Anliegen, für Gleichberechtigung von Männern und Frauen in der Politik, qualifizierte 30-Stunden-Jobs für beide Elternteile sowie Einkommenstransparenz in Unternehmen, um endlich die massive Lohnschere zwischen Männern und Frauen zu verkleinern und zu schließen, einzutreten. Unsere Forderungen für Salzburg gibts dazu unter www.badgirl.at.
Das Ziel unserer Aktion war es jedenfalls, die Öffentlichkeit dafür verstärkt zu sensibilisieren. Und unsere Badeenten sollten uns auf humorvolle Weise helfen, mit den Forderungen um den Hals diese entlang der Salzach über das ganze Bundesland zu verteilen.
Denn der beste Weg, Ungerechtigkeiten wie Sexismus zu stigmatisieren, ist ihn Öffentlich zu machen. Dies ist uns durch diese Aktion unter anderem durch die Artikel in den Bezirksblättern, den Salzburger Nachrichten, der Printausgabe des Standards, dem Salzburger Fenster, und einem online-Beitrag auf diestandard.at gelungen. diestandard vergab sogar zwei Zitronen 😉
Um noch mal zurück auf unsere Anprangerung des Sexismus in der Werbung zu kommen: Auch auf die Gefahr hin, von einigen jetzt als „Spaßbremse“ oder „eine, die aus Zucker ist“ gesehen zu werden: Es ist uns egal. Wir bleiben bei unserer Meinung. Sexistische Werbung geht einfach gar nicht, ist entwürdigend, und nervt uns einfach. Daher werden wir genau so weiter machen wie bisher: es aufzeigen, lästig sein, es öffentlich machen und stigmatisieren. Badgirls eben 😉
P.S.: Um die (verständlichen) Sorgen der Umweltbewussten (so wie wir es sind) auszuräumen – wir haben die Enten mit Nylonschnüren befestigt, um sie nachher wieder aus dem Wasser ziehen zu können. Unser Ziel ist es, mit dieser Aktion Sexismus und Ungerechtigkeiten Öffentlich zu machen, aber keines falls der Umwelt weh zu tun!