Niki Solarz' Blog

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Archive for März 2011

Erlebnisbericht: „Mit der legalen Seite nach oben“

Posted by niki - März 23, 2011

Aufgrund folgenden Mails wurde mir seitens des Halleiner Bürgermeisters, Christian Stöckl, zugesagt, dass in Hallein kein öffentliches Gebäude mehr für diese Veranstaltung zur Verfügung stehen wird. Seine schnelle Reaktion freute mich sehr und ich finde es schön, dass er das Thema genau so ernst nimmst wie ich. Es freut mich, dass es auch trotz mancher politischen Unterschiede zwischen unseren beiden Parteien in so wichtigen Fragen einen Konsens gibt. Wegen der Ekelhaftigkeit erspare ich mir Fotos der Devotionalien, die ich dort gesehen habe. Auch die Salzburger Nachrichten sowie die Bezirksblätter Tennengau (Seite 6) haben darüber berichtet.

OFFENES MAIL
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
lieber Christian!
Wie du ja weißt, fand gestern in Hallein zum 6. Mal die Internationale Militaria Sammlerbörse statt. Nachdem mir von verschiedenen Seiten geschildert wurde, was sich bei der Militaria abspielt, habe ich mich selbst vor Ort umgesehen und konnte meinen Augen nicht trauen: SS-Uniform-Kappen, Hakenkreuz-Armbinden, Wehrmachtsorden, HJ-Bilder – all das wurde mehr oder weniger offen zum Kauf angeboten. Ich habe auch einige „Beweismaterialen“ gekauft, anbei findest du ein Foto davon. Das von mir erworbene NS-Propagandaposter wurde beispielsweise zusammengerollt mit den Worten und einem Augenzwinkern – „Mit der legalen Seite nach oben, bitteschön“ – an mich ausgehändigt. Es ist unglaublich. Mitten in Hallein taucht man am Sonntag-Vormittag in die NS-Vergangenheit ein.
Ich finde es unerträglich und moralisch mehr als verwerflich, derartigem menschenverachtenden Gedankengut (was Hakenkreuze, HJ-Uniformen, etc. sind) in Hallein eine Plattform zu bieten. Ich denke, gerade wir als PolitikerInnen sollten mit unserer Geschichte anders, sensibler umgehen und vehement gegen derartige Gesinnungen auftreten.  Das ist auch, was wir den nachfolgenden Generationen weitervermitteln sollen. Eine durchaus offene aber kritische Auseinandersetzung mit der NS-Zeit und keine Verherrlichung.
Da ich dich als einen sehr  umsichtigen und konstruktiv arbeitenden Kollegen wahrnehme, ersuche ich dich als Bürgermeister der Gemeinde Hallein, dieser Veranstaltung künftig keine Plattform mehr zu bieten und diesem Treiben ein Ende  zu setzen . Sammelleidenschaft und historisches Interesse in allen Ehren, aber beim Handel mit NS-Relikten hört sich der Spaß auf.
Ich freue mich sehr, wenn wir auch auf Landtagsebene gemeinsam überlegen können, was wir gegen derartiges Gedankengut unternehmen können.
Ich freue mich auf deine Antwort und verbleibe
mit freundlichen Grüßen,
Niki Solarz

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Badgirls holen berühmte Salzburgerinnen vor den Vorhang

Posted by niki - März 11, 2011

Badgirls im Einsatz

„Können Sie mir eine berühmte Salzburgerin nennen?“

Auf diese Frage folgt zumeist – Stille.

Letzten Freitag machten wir die Probe aufs Exempel: Wir fragten zahlreiche SalzburgerInnen, ob ihnen eine berühmten, verdienten Salzburgerinnen einfallen würde. Niemand wusste eine.

Auch im Selbst-Test mussten wir uns ein gestehen: Sehr viel mehr Namen als „Irma von Troll Borostyáni“ oder „Rosa Kerschbaumer-Putjata“ kannten wir auch nicht. Dass es keine historisch wichtigen Salzburgerinnen gibt, glaubten wir aber auch nicht.

Also machten wir uns auf die Suche – und wurden fündig. Sehr fündig sogar. Das Problem ist leider, dass die Geschichte in erster Linie männlich geprägt ist, sprich Frauen werden übersehen.

Valerin in Vorbereitung

auch Männer…

und meine Mama unterstützten uns 🙂

Diese verdienten Frauen sollten nun auch präsentiert und bekannt gemacht werden. Berühmte Frauennamen sollen uns genauso schnell und selbstverständlich über die Lippen kommen, wie es bei bekannten Männern der Fall ist.

Im Rahmen des internationalen Frauentages präsentierten wir am Platzl verdiente Salzburgerinnen, wie:

auch Barbara Haimerl von der SN kam und berichtete darüber

  1. Alice Brandl: Schuldirektorin, Sozialdemokratin, zwischen 1931 und 1934 einzige Frau im Gemeinderat.
  2. Irma von Troll.Borostyáni: Schriftstellerin, erste Salzburger Frauenrechtlerin, nach ihr ist der „Troll-Borostyani Preis für emanzipatorische Frauenpolitik und Zivilcourage benannt.
  3. Rosa Kerschbaumer-Putjata: erste Ärztin, die in Österreich praktizierte, leitete die Augenklinik in Salzburg.
  4. Anna Mildenburg: Mitbegründerin der SalzburgerFestspiele. Leitete 1929 eine Klasse der Internationalen Sommerakademie Mozarteum.
  5. Rosa Hofmann: kommunistische Widerstandskämpferin, die ihre politische Überzeugung gegen den Nationalsozialismus mit dem Leben bezahlt hat.

und noch viele, viele mehr. Dazu gibt es auch vom Frauenbüro der Stadt Salzburg eine tolle Broschüre

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